Ein Dorf mit sieben Tälern
Der Hausacher Ortsteil Einbach ist wesentlich älter als die Stadt selbst. Vor 927 Jahren wurde Einbach zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Was vielen nicht ganz klar ist: Einbach – das ist nicht nur das Tal gleichen Namens, sondern das sind alle Täler nördlich und südlich der Hausacher Gemarkung, die einst als eine Gemeinde vom Einbacher Rathaus aus „regiert“ wurden. Sulzbach war bis 1921 noch eine selbständige Gemeinde – die kleinste im damaligen Kreis Wolfach, bis sie zu Einbach eingemeindet wurde. Seit 1. Juli 1971 ist Einbach ein Ortsteil von Hausach.
Hausach bekam mit der Braut eine ordentliche Mitgift: 2870 Hektar Gemarkungsfläche (das sind 80 Prozent der heutigen Gesamtfläche) mit 160 Hektar Gemeindewald, zwei neu hergerichtete Schulhäuser – und, wie Bürgermeister Alois Benz bei der Eingliederungsfeier betonte -, „ein zähes, arbeitsames Bauernvolk mit einem angestammten, seit Jahrhunderten bestehenden Brauchtum und malerisch schönen Trachten“. 766 Einwohner zählte Einbach zu diesem Zeitpunkt.
Einbach
Der Einbach mit seinen Seitentälern Osterbach und Neuenbach war das Haupttal mit „Regierungssitz“, dem Rathaus und dem Schulhaus für den Gemeindeteil nördlich der Kinzig. Hier gab es einige Bergbaugruben. Mit der Sägerei im Vordertal (gegründet 1648 durch Konrad Armbruster auf dem Gelände der heutigen Firmen Ketterer und Baumann) entwickelte sich schon früh Gewerbe und mit den Wirtshäusern „Zum Hirsch“ und „Käppelehof“ Gastronomie.
Frohnau
Die Frohnau hat sich vom Blick ins Tal mit am meisten verändert: Den prägte einst ein typischer Eindach-Schwarzwaldhof, der Untere Hof. Die Frohnau hat es jedoch besonders hart getroffen. 1969 brannte der Vordersberger Hof nach einem Blitzschlag ab, 1997 wurde der Untere Hof nach Kinderzündeleien zum Raub der Flammen, 2011 brannte der Basilishof direkt dahinter bis auf die Grundmauern nieder, und 2014 brannte erneut das Ökonomiegebäude des Unteren Hofs.
Gechbach
Ebenfalls nördlich der Kinzig in Richtung Fischerbach liegt der Gechbach mit drei Höfen, der heute auch für die Sparte „Ferien auf dem Bauernhof“ eine Rolle spielt.
Breitenbach
Südlich der Kinzig liegt der Breitenbach, der 1086 bei einer Schenkung erstmals erwähnt wurde. Erster Blickfang am Taleingang ist hier der Biostall des Faißtenhofs, der allerdings laut der Gemarkungskarte, die die Stadt Hausach von Vermessungsingenieuren erstellen ließ, noch zur Hausacher Gemarkung gehört. Dahinter liegen weitere vier Höfe.
Hauserbach
Der Hauserbach ist ein recht langes Tal, das mit dem Stulzlehof beginnt. Hier war die bedeutendste Grube zur Blütezeit des Bergbaus, die Grube St. Bernhard. Ein Anziehungspunkt ist vor allem im Monat Mai die Marienkapelle des Spänlehofs. Die „Dorfkirche“ gehört entgegen landläufiger Meinung nicht zum Hauserbach, sondern steht noch auf Hausacher Gemarkung. Das kleine „Bergbaufreilichtmuseum Erzpoche“ dokumentiert anschaulich, wie die in früherer Zeit mühsam gewonnen Bodenschätze über Tage verarbeitet wurden.
Adlersbach
Der Adlersbach, der ursprünglich Arnoldsbach hieß, ist im Süden das westlichste Tal in Richtung Haslach und gehörte zur ehemals selbständigen Gemeinde Sulzbach.
Sulzbach
Aus den Tälern des Sulzbachs, des Adlersbachs, dem Hechtsberg und dem Martinshof rechts der Kinzig wurde aus Einbach heraus im frühen 19. Jahrhundert die Gemeinde Sulzbach gebildet, eine Zwerggemeinde von 340 Hektar Gemarkung, die 1921 nach Einbach eingemeindet wurde. Hier wurde 1928 durch Karl Dietz und Josef Keller ein Steinbruch gegründet, der Steinquader für den Eisenbahnbau lieferte. Hier befindet sich auch das Hotel „Landhaus Hechtsberg“, mit einer ebenfalls jahrhundertalten abwechslungsreichen Geschichte.