Hausacher LeseLenz 2024 - Teil 2 HERBSTLENZ
Hausacher LeseLenz 2024 - Teil 2 HERBSTLENZ
Freitag, 8. – Sonntag, 10. November 2024
DIE WÜRDE DER FREIHEIT
Gastsprache Rumänisch
Nach dem erfolgreichen ersten Teil des 27. Hausacher LeseLenzes im Juli 2024, dem Sommer-Lenz, birgt auch Teil 2 im November einige literarische Überraschungen. Im Herbst-Lenz werden sowohl die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Hausacher LeseLenzes, die Hausacher Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber 2024/25 begrüßt, als auch der LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur im Rahmen eines feierlichen Festaktes verliehen. Ein Wiedersehen gibt es mit ehemaligen Hausacher Stadtschreiberinnen und Stadtschreibern und es wird die diesjährige Gastsprache Rumänisch verabschiedet. Außerdem wartet eine Ausstellung in der Hausacher Schaufenster-Galerie auf ihre Betrachterinnen und Betrachter …
Programm
Freitag, 8. November 2024
Aula Robert-Gerwig-Gymnasium, 20 Uhr
LeseLenz trifft Musicafé
Mit Odile Kennel und Dominik Dombrowski und THE JAMULUS CONNECTION
Eintritt: 2,50 Euro
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Samstag, 9. November
Rathaus Hausach, 11 Uhr
Literarisches Wiedersehen
Lesungen mit den ehemaligen Hausacher Stadtschreibern Raphael Urweider und Franco Supino
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Mediathek Hausach, 13 Uhr
Führung und Lesung „Schöne Orte“ mit Björn Kuhligk
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Rathaus Hausach, 15 Uhr
Begrüßung der LeseLenz-Stipendiatinnen und Stipendiaten und Hausacher Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber 2024/25
und der Poetik-Dozentin des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Juliane Blech, Hanno Millesi, Romina Nikolić und Nina Blazon
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Stadthalle Hausach, 20 Uhr
Festakt LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur 2024
Elisabeth Steinkellner, Preisträgerin 2024
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Sonntag, 10. November 2024
Matinee, Rathaus Hausach, 11 Uhr
Verabschiedung der Gastsprache Rumänisch
Mit Alexandru Bulucz und Trajan Pop
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Ausstellung: 8. – 30. November, Schaufenster-Galerie Hausach
Schöne Orte – Fotos von Björn Kuhligk
Wenn nicht anders vermerkt: Eintritt frei.
LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur 2024
Jury-Begründung Elisabeth Steinkellner
Als Autorin von Bilderbüchern, Gedichten und Kurzgeschichten sowie Romanen für Kinder und Jugendliche bespielt Elisabeth Steinkellner eine Bandbreite unterschiedlicher Genres und Formate mit großer Raffinesse. Ihre erzählerische Stärke, ihre Meisterschaft der kleinen Form, der Verse und des Episodischen verbinden sich mit kooperierenden Bildwelten zu beeindruckenden literarästhetischen Experimenten. Steinkellner erzählt von sozialen Problemlagen und Diversität, vom Mangel, aber auch von unerwarteten Glücksmomenten. So schenkt sie ihren Leser:innen Geschichten über Figuren, die sich nicht unterkriegen lassen, die Außenseiter:innen sind, und dabei frech und schlagfertig und glaubwürdig. Sie alle befinden sich auf der Suche und mit dieser Suche bewegen sie etwas – nicht zuletzt auch die Leserinnen und Leser und deren Nachdenken über die Welt.
Elisabeth Steinkellner erhält den LeseLenz-Preis der Thumm-Stiftung für Junge Literatur 2024.
Jury:
Prof. Dr. Ina Brendel-Kepser (PH Karlsruhe), Ulrike Wörner (FBK Baden-Württemberg e.V.) und Doris Sistiaga-Thumm (Thumm-Stiftung).
Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und gilt dem bisherigen Gesamtwerk der Autorin.
Er wird in einem feierlichen Festakt am Samstag, 9. November 2024 in der Hausacher Stadthalle verliehen.
Vita Elisabeth Steinkellner
geboren 1981, ist in Niederösterreich aufgewachsen. Nach der Schule hat sie in Wien ein Kolleg für Sozialpädagogik besucht und Kultur- und Sozialanthropologie studiert. Seit 2010 veröffentlicht sie Geschichten und Gedichte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ihre Bücher wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Österreichischen Staatspreis für Kinder- und Jugendliteratur, dem Kinder- und Jugendbuch-Preis der Stadt Wien, dem outstanding artist award und dem Feldkircher Lyrikpreis. Die Autorin lebt in Baden (A) und arbeitet neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit seit Kurzem als Bibliothekarin in Wien.
Hausacher Stadtschreiberinnen und Stadtschreiber 2024/2025
Juliane Blech: Amanda-Neumayer-Stipendium (Bereich Kinder- und Jugendbuch)
Juliane Blech – Jurybegründung
Es ist eine wahre Freude! So viel Wortkonfekt und Verskonfetti – wortgleich lautet übrigens der Titel ihres aktuellen Bandes – wie bei Juliane Blech findet man selten zwischen zwei Buchdeckeln. Ob es um eine Hampelpampelmuse geht, joggende Doggen, ein Nudeldudelhit angestimmt wird oder aus einer Wein- eine Lachbergschnecke entsteht – stets steht die Lust am Spiel mit der Sprache und ihre fröhliche Verballhornung im Vordergrund. Ihre Texte laden zum großen Vergnügen ein, zum Lautlesen, zum leise Schmökern, zum Staunen und zum Nachdenken und sind ein Genuss für alle kleinen und großen Gedichtgenießer*innen. Juliane Blech erhält das Amanda-Neumayer-Stipendium 2024/25.
In der Jury waren: Ulrike Wörner, Robert Renk und José F.A. Oliver
Juliane Blech – Vita
1975 in Halle/Saale geboren. Studierte an der MLU in Halle Romanistik, Philosophie und Germanistik. Brach ihr Studium 2003 für die freischaffende Tätigkeit als Dichterin und Dramatikerin ab. Sie schreibt Lyrik, Prosa und Theaterstücke für Kinder und Erwachsene. Zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, Uraufführungen von Theaterstücken in Dresden, Cottbus, Dinslaken, Halle, sowie Gastspiele in weiteren Städten. Werkstattinszenierungen im Rahmen des erhaltenen Stipendiums zum Deutschen Kindertheaterpreis 2010 in Leipzig und Basel. Viele ihrer Stücke werden vom Drei Masken Verlag in München vertreten. Sie erhielt verschiedene Arbeitsstipendien des Landes Sachsen-Anhalt und Förderungen der Stadt Halle für Gedichtprojekte mit Kindern. Kontinuierlich unterschiedliche Projekte, Werkstätten und Lesungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Bereich Literatur und Theater. 2014 Stadtschreiberin von Halle/Saale.
Oftmals Mitherausgeberin von Texten schreibender Kinder. Zwei Kindergedichtbände (Manchmal könnte ich ein U-Boot gebrauchen und So Viel Wortkonfekt und Verskonfetti) sind veröffentlicht. Weitere harren noch der Möglichkeit der Veröffentlichung. Sie fertigte und fertigt hunderte von Überraschungstütengedichten, klebt Wortcollagendichtungen, schafft flüchtige Blätter-Blütenwesen, Fundstücke auf Papier. Dank zweier Residenzstipendien am WUK Theater Quartier (2022,2023), des Fonds Darstellende Künste, tritt sie zusammen mit Elsa Weise in dem Duoprogramm Schutt und Scherben zusammen auf. Zuletzt erschien ihr Gedichtband Blaudunkel (Mitteldeutscher Verlag, 2024). Juliane Blech ist Vorstandsmitglied im Friedrich- Bödecker- Kreis Sachsen-Anhalt, Mitglied im WUK Theater Quartier e.V. und künstlerisch tätig im freies ensemble p&s.
Hanno Millesi: Stipendium für Prosa
Hanno Millesi – Jurybegründung
Hanno Millesi, Jahrgang 1966 war u. a. als Assistent für den Maler Hermann Nitsch tätig und ist einer der wichtigsten Autoren und Vermittler Österreichs. Er ist ein grandioser Beobachter mit formidablem Blick für's leicht Absurde und ein „Meister darin, mit einer sorgfältig gebauten, Eigenarten und Obsessionen sehr genau zelebrierenden Sprache ausweglos erscheinende, groteske Lebenssituationen plastisch und vor allem mit viel Witz und Ironie zu schildern und bis in die absurdesten Konsequenzen auszuleuchten“ (Begründung Jury Priessitz-Preis 2017). Präzise in der Sachkenntnis und noch präziser in seiner Sprache zeichnet ihn sein wunderbarer Humor aus, der dem Lesenden wie ein schützendes Sprungtuch (U. Woerner) über das Absurde und Abgründige trägt, das Millesi so einzigartig zu beschreiben vermag.
Zuletzt erschienen bei Ed. Atelier die Romane Der junge Mann und das Meer (2023), Der Charme der langen Wege (2021), Die vier Weltteile (2018)
In der Jury waren: Ulrike Wörner, Robert Renk und José F.A. Oliver
Hanno Millesi – Vita
geboren in Wien, lebt und arbeitet ebendort. Studium an den Universitäten Wien und Graz sowie an der Universität für angewandte Kunst in Wien; während des Studiums verschiedene Tätigkeiten im Bereich der bildenden Kunst (u. a. Galerie Krinzinger, Assistent von Hermann Nitsch, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Museum moderner Kunst Wien).Seit 2000 freier Schriftsteller. Verschiedene Preise und Stipendien, zum Beispiel Elias-Canetti-Stipendium der Stadt Wien 2014/15 sowie der 2017 der Reinhard-Priessnitz-Preis, Projektstipendium für Literatur des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst; Lehrtätigkeiten u. a. an der Schule für Dichtung in Wien und am Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst. Zuletzt erschienen: Der Schmetterlingstrieb (2016), Die vier Weltteile (2018), Der Charme der langen Wege (2021), Der junge Mann und das Meer (2023) sowie als Herausgeber (gemeinsam mit Xaver Bayer) Austropilot – Prosa und Lyrik aus österreichischen Literaturzeitschriften der 1970er Jahre (2016). Hanno Millesi beschäftigt sich auch mit Text-Bild-Arbeiten (u. a. zu sehen im Literaturmuseum Wien, Institut moderner Kunst Nürnberg, Hugenottenhaus Kassel (documenta fifteen), Museum moderner Kunst Salzburg, Poesiegalerie Wien sowie auf:https://www.instagram.com/millesihanno/
Romina Nikolić: Gisela-Scherer Stipendium (für Lyrik)
Jury-Begründung für Romina Nikolić
Wer wissen will, wie das Holz in Worten riecht, lese Romina Nikolić. Ihr Lyrik-Band Unterholz ist ein Langgedicht, das den Menschen und die Natur „m:eint“ und erzählt. Poetisch aufgestöbert. Pflanzen, Tiere, Menschen, die im südlichsten Zipfel Thüringens ihre Geheimnisse nicht preisgeben, um im Widersprüchlichen in Versen aufzugehen und doch die Erinnerungen aufsagen wie Menetekel. Verse, die sich sanft anfühlen und widerständig zugleich trotzen müssen. Im Unterholz findet das eigentliche Leben, auch das vergangene statt. Kaum hörbare Stille, bedachte Ruhe. Romina Nikolićs Sprache ist eine Sprache der „Betr:achtung“. Im Vergänglichen die ungereimten Zusammenhänge, die das Leben buchstabieren. Natur und Mensch als Verwurzelung in einer Kindheitslandschaft, die über sie hinausweist. Was zunächst wie ein Gegensatz anmutet, fügt sich in einen Klang, der vorsichtig entdecken macht. Bedeutende Jahresringe einer Existenz: „... das Märchen von den Wunden, die irgendwann heilen.“ schreibt die Dichterin.
Romina Nikolić - Vita
Romina Nikolić wurde 1985 in Suhl geboren und wuchs in Schönbrunn in Thüringen auf. Sie studierte Germanistische und Amerikanistische Literaturwissenschaft und Philosophie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Technischen Universität Braunschweig und arbeitet heute als Lyrikerin, Herausgeberin und Projektmanagerin der Literatur- und Kunstburg Ranis in Jena. Seit 2009 setzt sie sich für die Förderung v.a. junger Literatur aus Thüringen, u.a. durch die Gründung, zusammen mit Moritz Gause, der Veranstaltungsreihe »Wortwechsel – Junge Literatur aus Thüringen« und die Gründung des unabhängigen Publikationsprojekts „LoveCrimeBooks“ im Jahr 2017, ein. 2012 erhielt sie das Walter-Dexel-Stipendium der Stadt Jena, 2013 ein Arbeitsstipendium des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur. In den Jahren 2009 und 2011 wurde sie mit dem Preis des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen ausgezeichnet.
In der Jury waren: Ulrike Wörner, Robert Renk und José F.A. Oliver
Nina Blazon: Poetik-Dozentin des Hausacher LeseLenzes und der PH Karlsruhe
Nina Blazon - Vita
Geboren 1969, studierte Slawistik und Germanistik in Würzburg und lehrte einige Jahre als Dozentin an den Universitäten in Tübingen und Saarbrücken. Anschließend schrieb sie u. a. für die Süddeutsche und die Stuttgarter Zeitung. Nina Blazon lebt in Stuttgart, wo sie als freie Schriftstellerin, Journalistin und Dozentin für kreatives und therapeutisches Schreiben arbeitet. Seit 2003 hat sie über vierzig Kinder-, Jugend- und Erwachsenenromane geschrieben, die vielfach ausgezeichnet wurden und auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter https://leselenz.eu/.